Erfahre, wie du einen Pokémon-Sammelkartenspiel-Cube erstellst und Drafts durchführst

21. April 2025

Erfahre, wie du einen Pokémon-Sammelkartenspiel-Cube erstellst und Drafts durchführst

Finde heraus, wie du mit den vielen Karten in deiner Sammlung Spaß haben kannst, indem du einen Pokémon-Sammelkartenspiel-Cube erstellst und danach mit Freunden einen Draft durchführst.

Es gibt viele unterschiedliche Wege, das Pokémon-Sammelkartenspiel zu spielen – du kannst dich im altbewährten Standardformat versuchen, mit einer großen Kartenauswahl im Erweiterten Format experimentieren oder richtig aus dir herausgehen und einzigartige alternative Formate ausprobieren, wie die Arenaleiter-Herausforderung, Pack-Kämpfe und mehr. Wenn du bereits darüber nachgedacht hast, dein eigenes Format mit ausgewählten Karten zu erstellen – vielleicht gibt es ja welche, die du magst oder nicht so gut findest – dann bist du beim Cube-Format vielleicht an der richtigen Stelle.

Was ist ein Cube?

Ein Pokémon-Sammelkartenspiel-Cube ist kurz gesagt ein auserlesener Satz von Karten, die nur miteinander agieren – Spieler brauchen keine zusätzlichen Karten, um einen Pokémon-Sammelkartenspiel-Cube zu spielen. Das läuft ähnlich ab wie bei Pokémon-Sammelkartenspiel-Produkten wie Kampfakademie und Pokémon TCG Classic, mit dem Unterschied, dass Spieler anstelle von vorgefertigten Decks Karten vom Cube draften und ihre eigenen Decks erstellen, bevor der Kampf beginnt. Ein „Draft“ ist ein Vorgang, bei dem Spieler einen Stapel Karten oder Kartenpacks herumgehen lassen und jeder der Reihe nach eine Karte auswählt, bis alle genug Karten haben, um ein Deck zu erstellen. Es ist ein recht komplizierter Vorgang, den wir später näher erläutern werden.

Das Tolle bei der Erstellung eines Pokémon-Sammelkartenspiel-Cubes ist die Tatsache, dass du die Regeln bestimmst – du wählst vorige veröffentlichte Karten aus und überlegst dir, wie sie miteinander interagieren könnten, wenn sie von mehreren Spielern ausgewählt werden. Du kannst so viele Karten in deinem Cube haben, wie du möchtest, aber im Allgemeinen haben sie eine Größe von insgesamt 240 bis 720 Karten. Einerseits kannst du so zeigen, wie umfangreich deine Sammlung ist, während du außerdem deinen Karten im Cube-Format neues Leben einhauchen kannst!

Einen Cube erstellen

Pokémon-Sammelkartenspiel-Cubes bieten dir unzählige Möglichkeiten, aber das bedeutet auch viele Abwägungen, die erforderlich sind, und noch mehr Karten, aus denen man wählt. Die Erstellung eines Cubes mag mühselig erscheinen, aber es ist einfacher, wenn du klein beginnst und dich darauf konzentrierst, was du von deinem Kartenpool erwartest. Es hilft außerdem, darüber nachzudenken, welche Karten du bereits besitzt, da du den Cube nach deinen Vorlieben gestalten kannst. Vielleicht bist du ein Fan von Pokémon eines bestimmten Typs oder du möchtest bestimmte Spielmechaniken (Hat jemand Münzwurf gesagt?) betonen – versuche, bei der Erstellung des Cubes methodisch und Schritt für Schritt vorzugehen.

Wir haben beispielsweise einen Pokémon-Sammelkartenspiel-Cube mit Pokémon erstellt, die in Pokémon-Legenden: Arceus erscheinen. Das ist der rote Faden, nach dem wir uns richten, wenn wir die Pokémon auswählen. Da macht es gleich noch mehr Spaß, die Karten durchzugehen. Zusätzlich haben wir uns als besondere Regel dazu entschlossen, Bauz, Feurigel und Ottaro sowie ihre entwickelten Formen aus dem Kartenpool auszuschließen. Stattdessen kann sich jeder Spieler vor dem Draft für eine vollständige Entwicklungskette dieser ersten Partner-Pokémon entscheiden.

Dieser rote Faden setzt sich dann später bei den Trainerkarten fort – die meisten von uns ausgewählten Unterstützer sind Trainer, die in Pokémon-Legenden: Arceus erschienen oder aus der Sinnoh-Region stammen, wie sie in Pokémon Diamant, Pokémon Perl, Pokémon Platin, Pokémon Strahlender Diamant und Pokémon Leuchtende Perle gezeigt wurden. Selbstverständlich haben wir dazu passende Item- und Stadionkarten sowie Pokémon-Ausrüstungen reingepackt.

Wenn es um die eigentlichen Regeln geht, hält sich unser Cube an die normalen Spielregeln und das Standardformat. Für einige Karten gibt es Errata, was für zusätzliches Flair sorgt. Wir haben uns zum Beispiel dafür entschieden, dass die Attacke Königsklingen von Knakrack zusätzlichen Schaden zufügt, wenn eine beliebige Unterstützerkarte mit „Cynthia“ im Namen gespielt wurde – wovon es jede Menge gibt. Bei solchen Änderungen muss aber behutsam vorgegangen werden – einige Spieler könnten vielleicht den Faden verlieren, wenn zu viel geändert wird, denn je einfacher der Einstieg für Spieler ist, desto besser.

Was das betrifft, kannst du vielleicht auch die Regeln anpassen, wenn du meinst, dass es den Spielspaß erhöht. Vielleicht erlaubst du dem Spieler, der als Erster dran ist, im ersten Zug anzugreifen oder eine Unterstützerkarte zu spielen, oder du kannst dir nur für deinen Cube etwas Ausgefallenes zu den Entwicklungsregeln einfallen lassen. Auf diese Weise hast du vielleicht selbst auch mehr Spaß dabei, wenn du deinen Cube erstellst – aber schreib dir diese Regeln als Gedächtnisstütze am besten auf!

Wir haben uns auch dafür entschieden, in unserem Kartenpool auf Pokémon mit Regelfeld zu verzichten, und die meisten Pokémon sind im Cube auf ein Exemplar begrenzt. Der Cube enthält beispielsweise nur ein Plinfa, ein Pliprin und ein Impoleon. Das sorgt im Draft vielleicht für etwas mehr Chaos – jemand anderes könnte sich vielleicht das Pliprin schnappen, das du selbst benötigst – aber genau dieses Element wollten wir in unser Spiel integrieren. Es macht jede Entscheidung umso folgenschwerer!

Aber natürlich kann nicht alles chaotisch ablaufen. Bei der Erstellung unseres Cubes haben wir auf bestimmte Stärken von Karten geachtet, die vielleicht den Spielspaß negativ beeinflussen könnten. Die Erstellung eines ausgewogenen Cubes kann herausfordernd sein, aber du solltest darauf achten, wie bestimmte Karten interagieren und welche Kombinationen du zulassen willst. Dieser Aspekt eines Cubes ist vielleicht etwas, an dem du immer wieder feilen musst – denn es wird nicht erwartet, dass alles gleich beim ersten Mal klappt.

Wie der Draft bei einem Cube funktioniert

Hierbei ist die Anzahl der Karten wichtig. Kurz gesagt handelt es sich bei Drafts um einen Prozess, bei dem Spieler Karten aus einem gemeinsamen Kartenpool wählen. Du kannst jede beliebige Draft-Methode einsetzen, aber im Allgemeinen werden Kartenstapel oder „Packs“ erstellt, die reihum von Spieler zu Spieler weitergegeben werden – entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn. Die Reihenfolge, in der diese „Packs“ rumgereicht werden, wird oft abgewechselt, um ein gewisses Zufallselement in den Draft zu bekommen. Die Anzahl der „Packs“ (und die Anzahl der Karten), die rumgereicht werden, hängt von der Kartenanzahl in deinem Cube und der geplanten Größe des Decks für jeden Spieler ab. Im Folgenden haben wir ein Beispiel, das zeigt, wie der Draft bei unserem Cube ablief:

  • Unser Cube enthielt 520 Karten und wurde für insgesamt acht Spieler konzipiert. Nicht jede der 520 Karten endet in einem Deck, aber jede der 520 Karten wurde eingesehen.

  • Um es an acht Spieler anzupassen, haben wir 40 „Packs“ zu je 13 Karten erstellt und pro Runde wurden davon acht Karten ausgewählt. Achte jedoch darauf, dass am Ende jeder Spieler die gleiche Kartenmenge hat!

  • Die Karten wurden im Uhrzeigersinn rumgereicht und in jeder Runde war jemand anderes als Erster dran (d. h. Spieler 1 war in Runde 1 zuerst dran, Spieler 2 in Runde 2, usw.).

  • Die übrigen fünf Karten am Ende jeder Runde sind „verbrannt“ – d. h. sie werden in die Mitte gelegt und nicht verwendet – bis der nächste Draft beginnt.

  • Jeder Spieler hat am Ende 43 Karten (darunter die erste Partner-Entwicklungskette, die vor dem Draft ausgewählt wurde) und erstellt dann ein 40-Karten-Deck für Spiele mit vier Preiskarten.

Wenn du schneller vorankommen möchtest, kannst du stattdessen eine traditionellere Draft-Methode verwenden: 

  • Verteile die gleiche Anzahl an „Packs“ an jeden Spieler. In unserem Beispiel oben mit acht Spielern wären das fünf „Packs“ für jeden Spieler.

  • Jeder Spieler wählt eine Karte aus seinem „Pack“, bevor er das „Pack“ nach links weiterreicht.

  • Jeder Spieler wählt dann eine Karte aus dem nächsten „Pack“, das ihm gereicht wurde. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis in den „Packs“ nur noch fünf Karten übrig sind.  

  • Sobald ein Spieler ein Pack mit fünf Karten erhält, sind diese Karten „verbrannt“, genau wie bei der vorigen Methode. 

  • Sobald jedes „Pack“ ausgewählt wurde – und alle dieselbe Anzahl an Karten haben – geht es mit dem nächsten Set an „Packs“ weiter. Stelle sicher, dass in jeder Runde zwischen im und gegen den Uhrzeigersinn abgewechselt wird, und wiederhole den Vorgang, bis jede Karte ausgewählt wurde. In unserem Beispiel würde der Draft fünf Runden dauern. 

Tipps für das Cube-Drafting

Einer der besten Aspekte des Pokémon-Sammelkartenspiel-Cubes ist die Tatsache, dass jeder die gleichen Voraussetzungen hat und in jeder Runde Karten auswählen kann, in der Hoffnung, das Deck seiner Träume erstellen zu können. Ähnlich wie bei der Erstellung von Decks für das Standardformat solltest du hierbei die Synergien bestimmter Karten und die Energiekosten deiner Pokémon berücksichtigen.

Wenn du dich beispielsweise für Feurigel (das sich schlussendlich zu Hisui-Tornupto entwickelt) als ersten Partner in unserem Pokémon-Sammelkartenspiel-Cube entscheidest, kannst du deine Draft-Strategie anpassen, indem du Pokémon priorisierst, die Psychic in ihren Energiekosten haben, und nach Karten schaust, die Psycho-Pokémon unterstützen. Du kannst dich außerdem nach Pokémon umschauen, die von Übernatürlicher Orb, der Fähigkeit von Hisui-Tornupto, profitieren – wie Roserade oder Parasek. Es wird nicht immer alles nach deinen Plänen verlaufen, also bereite dich darauf vor, eine andere Strategie zu entwickeln, wenn sich andere Spieler die Karten schnappen, die du wolltest!

Und vergiss die Trainerkarten nicht – sie unterstützen dich bei der Umsetzung deiner Strategie und sind in Pokémon-Sammelkartenspiel-Cubes recht selten. Item- und Unterstützerkarten sind immer heiß begehrt und du musst ausbalancieren, wie oft du sie auswählst, während du deine Pokémon-Entwicklungsketten aufbaust. Wenn dir der Sinn nach Schabernack steht, kannst du dir auch Trainerkarten (und Pokémon) schnappen, die du nicht einsetzen wirst, aber die deine Mitspieler benötigen.

Und auf ein Neues

Feedback ist ein wichtiges Element beim Spielen mit Cubes. Wenn es sich um deinen Cube handelt, kannst du dich nach dem Spiel bei deinen Freunden erkundigen, welche Karten funktioniert haben und welche nicht. Vielleicht gibt dir das eine neue Perspektive, an die du vorher nicht gedacht hattest. Wenn du bei einem Cube mitmachst, den jemand anderes erstellt hat, kannst du vielleicht deine Sichtweise darlegen. Wie wir bereits erwähnt haben, ist es nicht leicht, einen ausgewogenen Cube zu erstellen, aber du kannst dir dafür immer auch Hilfe holen.

Pokémon-Sammelkartenspiel-Cubes sind eine unterhaltsame und „lebendige“ Weise, das Pokémon-Sammelkartenspiel zu spielen, da sie immer wieder gespielt werden können und du nach Belieben neue Karten hinzufügen kannst. Der große Kartenpool, die natürliche Abweichung beim Draft und all die Anpassungen, die du an deiner eigenen Cube-Liste oder deinen Regeln vornimmst, geben dir viele Möglichkeiten, mehr über das Spiel zu lernen und dabei Spaß zu haben. Vielleicht erwägst du einen anderen Energietyp, wenn einer nicht so gut funktioniert hat. Oder du bist dir sicher, dass diese Kombination dieses Mal funktioniert. Selbst, wenn du die gleiche Strategie einsetzt, wird es beim nächsten Mal wahrscheinlich auf die eine oder andere Weise anders ablaufen.

Wenn du einen Blick auf unsere Cube-Liste werfen willst, kannst du dir die aktuelle 540-Karten-Version (seit dem Schreiben dieses Artikels haben wir bereits einige Änderungen vorgenommen) hier als PDF anschauen. Viel Erfolg bei deiner Cube-Reise, Trainer!

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