Populäre Pokémon-Sammelkartenspiel-Karten aus der Johto-Ära

03. September 2021

Populäre Pokémon-Sammelkartenspiel-Karten aus der Johto-Ära

Die Feier zu 25 Jahren Pokémon geht weiter mit unseren Pokémon-Sammelkartenspiel-Experten, die sich zu dieser denkwürdigen Region äußern.

Unsere Pokémon-Sammelkartenspiel-Historiker haben die Chance ergriffen, in dieser Retrospektive über Johto zu schreiben – als Teil unserer ganzjährigen Feier zu 25 Jahren Pokémon. Die Johto-Region wurde in der langen Geschichte des Pokémon-Sammelkartenspiels bereits zweimal erwähnt: einmal in den frühen 2000er Jahren und dann noch einmal fast ein Jahrzehnt später mit der Veröffentlichung der Videospiele Pokémon HeartGold und Pokémon SoulSilver.

Diesen Monat können Fans über die Lieblingskarten unserer Pokémon-Sammelkartenspiel-Superstars aus zwei besonderen Epochen des Spiels lesen. Beide beinhalten unglaubliche, denkwürdige und wichtige Karten. Schau dir an, welche Karten ihnen am besten in Erinnerung geblieben sind!

Bitte beachte, dass manche der früheren Pokémon-Sammelkartenspiel-Erweiterungen nicht in allen Sprachen verfügbar sind. Die Karten, die nicht auf Deutsch veröffentlicht wurden, werden in diesem Artikel mit ihren englischen Namen und Attacken aufgeführt.


Tord Reklev
Dreifacher internationaler Meister

Farbeagle

Farbeagle aus der Erweiterung HS-Unerschrocken ist meiner Meinung nach wirklich eines der kultigsten Helfer-Pokémon. Seine Poké-Power Porträt erlaubte es dem Spieler, sich die Hand seines Gegners anzusehen und den Effekt einer Unterstützerkarte zu nutzen, wenn er dort eine fand. Noch wichtiger ist, dass dies nicht als Spielen einer Unterstützerkarte in diesem Zug zählte, was bedeutet, dass man immer noch eine weitere Unterstützerkarte ausspielen konnte, wenn man es noch nicht getan hatte. Ein weiterer interessanter Hinweis ist, dass Porträt nicht aufgehoben werden konnte, nachdem man sich die gegnerische Hand angesehen hatte – wenn dort Unterstützerkarten vorhanden waren, musste man eine verwenden. Dies konnte manchmal zu lustigen Situationen führen, in denen die einzige Unterstützerkarte auf der Hand eines Spielers Professor Esche war, was den Spieler, der Porträt spielte, dazu zwang, seine eigenen Handkarten voller wertvoller Ressourcen abzulegen.

Allein die Existenz von Farbeagle hatte Auswirkungen auf den Aufbau von Decks, da es eine Belastung sein konnte, ständig Unterstützerkarten auf der Hand zu haben, die der Gegner ausnutzen konnte. Zufallsempfänger wurde später zu einer beliebten Itemkarte, die man auf der Hand aufheben konnte, da sie in der Regel eine Unterstützerkarte für den nächsten Zug garantierte und gleichzeitig verhinderte, dass Porträt ein Ziel fand.

Ich finde es auch passend, dass diese Poké-Power an Farbeagle, das Maler-Pokémon, vergeben wird. Es kann „Porträts“ der geliebten Unterstützerkarten zeichnen, um deren Effekte zu kopieren, was einfach ein hervorragendes Kartendesign ist.

Schimmerndes Celebi

Wer mich schon einmal auf einer Pokémon-Veranstaltung im echten Leben gesehen hat, wird schnell erraten, welches Pokémon ich am liebsten mag. Ich habe immer eine Celebi-Spielunterlage, eine Münze und ein Plüschmaskottchen dabei. Celebi ist mein Lieblings-Pokémon, seit ich ein kleines Kind war – und das hat sich nicht geändert.

Schimmernde Pokémon wurden erstmals in der Johto-Ära der Videospiele – Pokémon Goldene Edition, Pokémon Silberne Edition und Pokémon Kristall-Edition – eingeführt und waren natürlich sofort beliebt. Das erste Mal wurde dieses Konzept im Pokémon-Sammelkartenspiel-Set Neo Revelation von 2001 mit Schimmernden Pokémon vorgestellt – insbesondere mit Schimmerndes Karpador und Schimmerndes Garados. Schimmernde Pokémon waren auch aus der Sicht des Gameplays denkwürdig, da man nur ein einziges in seinem Deck haben konnte – zum ersten Mal waren die Karten durch mehr als die typische Vierer-Regel beschränkt.

Schimmerndes Celebi (Neo Destiny, 106/105) kam 2002 heraus und ist eine meiner Lieblingskarten jemals. Dies ist das erste Mal, dass mein Lieblings-Pokémon die exklusive Schimmernde Version erhielt, und es sieht umwerfend aus. Die Farben und die Pose auf dieser Karte sind wunderschön, und ich schätze sie sehr. Sie wird in einem speziellen Ordner aufbewahrt, der allen verschiedenen Drucken von Celebi-Karten gewidmet ist, die bisher erschienen sind. Ein guter Freund hat mir vor ein paar Jahren ein Exemplar dieser Karte zum Geburtstag geschenkt, was sie für mich noch wertvoller macht.


Jason Klaczynski
Dreifacher Pokémon-Sammelkartenspiel-Weltmeister

Pii

Es mag schwer zu glauben sein, dass ein Pokémon mit nur 30 KP und keiner Möglichkeit, Schaden anzurichten, dem Spiel einen großen Stempel aufdrücken konnte, aber Pii (Neo Genesis, 20/111) hat genau das getan. Es hat wohl vor über 20 Jahren das Pokémon-Sammelkartenspiel gerettet.

Damals, im Jahr 2000, wurde das Spiel von mächtigen Trainerkarten übernommen, die dem Gegner die Handkarten wegnahmen. Karten wie Rockets Überraschungsangriff (Team Rocket, 16/82) und The Rocket's Trap (Gym Heroes, 19/132) wurden kombiniert, um einen unglücklichen Gegner mit bis zu null Karten auf der Hand zurückzulassen – oft bevor er überhaupt einen Zug machen konnte! Ohne brauchbare Karten auf der Hand hatten diese Spieler zwei Möglichkeiten: ein absolutes Wunderdeck aufzustellen oder eine schnelle Niederlage hinzunehmen. Letzteres war das häufigste Ergebnis, das die Spieler frustrierte.

Doch gerade als die enttäuschten Spieler ihre Pokémon-Karten verstauen wollten, kam das Neo Genesis-Set auf den Markt und präsentierte der Welt Pii. Jetzt konnten Spieler, denen ihre Handkarten weggenommen wurde, sieben neue Karten erhalten, und das für eine einzige Energie! Außerdem hatte Pii eine eingebaute Verteidigung: die neue Baby-Regel, die den Gegner zwang, einen erfolgreichen Münzwurf zu machen, um es angreifen zu können.

Die Spieler versuchten, in ihren lokalen Pokémon-Ligen vier Cleffa zu tauschen, in der Hoffnung, dass ihre Decks die bestmögliche Chance hatten, damit zu starten. Dabei wurde das strategische Hin und Her des Spiels wiederbelebt, da die Spieler ständig neue Karten zogen und jede Runde neue Optionen fanden, um ihren Spielaufbau zu verbessern.

Kramurx

Was ist die beste Attacke in der Geschichte des Spiels? Ich würde sagen, Kramurx‘ (Neo Genesis, 24/111) Horrorblick, der dauerhaft verhindert, dass sich ein Aktives Pokémon zurückzieht. In perfekter Synergie mit Kramurx‘ Finte-Attacke konnte man die gegnerische Bank angreifen, während das Aktive Pokémon festgehalten wurde.

Es gab eine Vielzahl von Möglichkeiten, Kramurx‘ Horrorblick einzusetzen, um den Tag des Gegners zu ruinieren. Du konntest ein Pokémon vom Typ Psycho angreifen, da Kramurx dagegen resistent war. Du konntest es mit Energie-Absauger (Base Set/Basis-Set, 92/102) und Super Energie-Absauger (Base Set/Basis-Set, 79/102) kombinieren und so ein Pokémon, dem du die Energie entzogen hattest, die es für einen Angriff benötigte, festsetzen. Du konntest ein Pokémon isolieren, das nur wenig Schaden anrichten konnte, und dann heilende Karten wie Goldbeere (Neo Genesis, 93/111) einsetzen, um Kramurx gesund zu halten und Finte-Attacken auszuführen.

Die besten Möglichkeiten des Gegners, Horrorblick zu entkommen, waren Trainerkarten wie Tausch (Base Set/Basis-Set, 95/102) und Aufwisch (Base Set/Basis-Set, 78/102), aber clevere Deckbauer kombinierten Kramurx mit Pokémon, die Trainerkarten verweigern konnten, wie Laschoking (Neo Genesis, 14/111) und Dunkles Giflor (Team Rocket, 13/182), um den Gegner daran zu hindern, diese einzusetzen.

Das Ergebnis war, dass jedem Spieler, egal wie groß sein Preiskartenvorsprung war, das Spiel durch einen einzigen Horrorblick gestohlen werden konnte.


Ross Cawthon
17 Weltmeisterschafsteilnahmen, Zweifacher Vizeweltmeister

Stahlos

Neo Genesis war eine der wichtigsten Pokémon-Sammelkartenspiel-Erweiterungen. Sie führte nicht nur die neu entdeckten Johto-Pokémon ein, sondern auch zwei neue Typen, Metall und Finsternis, sowie Metall-Energie (Neo Genesis, 19/111) und Finsternis-Energie (Neo Genesis, 104/111), die besondere Effekte hatten. Das erste große Pokémon vom Typ Metall war Stahlos (Neo Genesis, 15/111). Stahlos hatte zwar keine besonders auffälligen Werte, aber die defensive Kraft der Metall-Energie machte es zu einem der Top-Pokémon der Ära.

Zu dieser Zeit richteten Pokémon nicht so schnell so viel Schaden an, wie es die heutigen Karten tun. Die Spiele dauerten länger, was bedeutete, dass es sehr gut möglich war, drei oder sogar vier Metall-Energien an ein einziges Stahlos zu bekommen. Die Reduzierung von 30 oder 40 Schadenspunkten bei jedem Angriff machte es unglaublich schwer, ein Stahlos zu besiegen. Überlege mal: Wenn man bei einem Pokémon mit 110 KP 40 Schadenspunkte reduziert, ist das so, als würde man bei einem Pokémon-VMAX mit 330 KP 120 Schadenspunkte reduzieren! Auch Goldbeere (Neo Genesis, 93/111), die kostenlos 40 Schaden heilt, war angesichts der typischen Angriffsstärken und KP der Neo-Ära eine enorme Leistung. Mit Metall-Energie und Goldbeere konnte ein Stahlos viele Runden überleben, wenn nicht sogar ein ganzes Spiel beenden.

Impergator

Impergator (Neo Genesis, 5/111) war das erste echte „Kombinations“-Angriffsdeck, das erfolgreich war. Die meisten Pokémon folgten dem bekannten Muster „mehr Energie anlegen und mehr Schaden anrichten“. Impergators Attacke Springflut verursachte jedoch nicht mehr Schaden für Energie im Spiel, sondern für jede Wasser-Energie im Ablagestapel. Seine Poké-Power Wolkenbruch verhalf Springflut, da sie Wasser-Energie aus deiner Hand ablegte. Ein Nachteil von Springflut war, dass es alle Wasser-Energie aus deinem Ablagestapel in dein Deck mischte, was deinen nächsten Angriff erschwerte.

Zwei Karten ließen sich gut mit Impergator kombinieren. Die erste war Trash Exchange (Gym Heroes, 126/132). Oberflächlich betrachtet scheint dies eine alberne Karte zu sein: Mische deinen Ablagestapel in dein Deck und lege dann zufällig die gleiche Anzahl von Karten aus deinem Deck ab. Das kann dir helfen oder schaden. Mit Impergator konntest du jedoch nach Springflut Trash Exchange spielen. Da alle deine Wasser-Energien im Deck waren, war es wahrscheinlich, dass viele Wasser-Energien vom Deck auf den Ablagestapel wanderten. Später wurde Impergator mit Parasek (Neo Revelation, 35/64) kombiniert. Die Poké-Power Niesreiz-Pollen von Parasek verhinderte, dass Wasser-Energie ins Deck gemischt wurde, was bedeutete, dass man nur einmal eine Menge Wasser-Energie ablegen musste.

Im Pokémon-Sammelkartenspiel gab es viele einzigartige Attacken, die mehr Schaden anrichteten, je nachdem, wie viel Schaden dein Pokémon erlitten hatte, welche Kombinationen von Pokémon du im Spiel hattest, welche Karten sich in deinem Ablagestapel befanden, welche Karten du auf der Hand hattest, usw. Impergators Springflut war die erste dieser mächtigen, unorthodoxen Attacken, die das Spiel dominierte.


Michael Pramawat
Meister der Europäischen Internationalmeisterschaften, Vizeweltmeister

Donphan-Primus

Kennst du überhaupt Donphan-Primus? Dieses außergewöhnliche Pokémon überrollte alle Statistiken. Alles an ihm zeigt den Leistungssprung in der HeartGold & SoulSilver-Ära. Zunächst einmal hatte dieses Phase-1-Pokémon 120 KP, ein Wert, der zuvor nur von Phase-2-Pokémon erreicht wurde. Als ob das nicht schon genug wäre, war es durch sein Poké-Body Exoskelett noch schwerer zu besiegen. Erdbeben konnte Luxtra GL LV.X mit einem Schlag kampfunfähig machen, und Schwerer Einschlag war selbst eine sehr gute Attacke. Diese Karte war vom ersten Tag ihrer Veröffentlichung an großartig und hatte durchweg solide Matchups.

Der Hauptgrund, warum ich Donphan-Primus liebe, ist jedoch nicht seine Stärke, als es im Standardformat zulässig war, sondern wie großartig diese Karte in einem Cube-Draft ist. Es ist eine der wenigen Karten aus dieser Ära, die sich auf reiner Statistik-Ebene gegen aktuelle Nicht-Regelbox-Karten behaupten kann. Wenn ich mit einer Gruppe von Freunden Karten ziehe und Donphan mir zur Auswahl steht, möchte ich es sofort nehmen, weil diese Karte sich so gut bewährt hat. Die Tatsache, dass die vier Energie-Rückzugskosten es mit Schwerball durchsuchbar machten, ist eine weitere Interaktion, die diese Karte in Cube-Drafts interessant macht.

Professor Lind

Ich liebe diese Karte aus vielen Gründen. Der erste Grund ist, dass das Mischen und Ziehen zu der Zeit, als Neo Genesis veröffentlicht wurde, selten war, und dass es erfrischend war, nicht gezwungen zu sein, seine Hand abzulegen, um neue Karten zu ziehen. Es war der erste Versuch von Pokémon, Professor Eich auszugleichen, die wohl die beste Karte ist, die je gedruckt wurde. Es war ein klares Zeichen dafür, dass Pokémon versuchte, das Spiel auszubalancieren, und dass sie bereit waren, neue Dinge auszuprobieren, damit das Spiel Spaß macht und frisch bleibt.

Ein weiterer Grund, warum diese Karte interessant ist, ist, dass sie der Prototyp der Unterstützerkarten war. Professor Lind hatte den Nachteil, dass man keine Trainerkarten spielen konnte, nachdem man diese Karte gespielt hatte. Dieser Nachteil war ein bisschen zu hart, sodass man sich schließlich für den Unterstützer-Kartentyp entschied, den man nur einmal pro Runde ausspielen kann. Es ist cool zu sehen, wie sich das Pokémon-Sammelkartenspiel im Laufe der Geschichte verändert hat, und Professor Lind ist ein Mittelweg dieses Übergangs. Die Freude, die Professor Lind empfindet, wenn er Feurigel hochhält, ist die gleiche Freude, die ich empfinde, wenn ich diese Karte auf der Hand halte.


Mike Martin
20 Jahre Pokémon-Sammelkartenspiel-Professor

Gengar-Primus

Ich finde es immer interessant, wenn das Pokémon-Sammelkartenspiel den Spielern eine neue Möglichkeit bietet, Spiele zu gewinnen. Normalerweise enden Spiele damit, dass ein Pokémon kampfunfähig wird, dass eine Preiskarte genommen wird und dass ein Spieler manchmal keine Karten mehr in seinem Deck hat. Aber die HeartGold & SoulSilver-Serie hat uns Nirgendwo-Welt und die beste Möglichkeit, sie auszunutzen, gegeben: Gengar-Primus. Zunächst muss jedoch klargestellt werden, dass „Primus“ nicht Teil des Namens von Gengar ist, sondern lediglich die Gruppe der mächtigen Pokémon beschreibt, die zu dieser Zeit auf den Markt kamen und aus ihrer Bilderbox heraus explodierten. Sie sorgten bei einigen Spielern sogar für ein wenig Verwirrung. Sie dachten, „Primus“ sei Teil ihres Kartennamens (obwohl „Primus“ nirgendwo auf den Karten steht) oder dass man zwei Preiskarten für das Ausschalten dieser Pokémon erhält, weil sie so besonders aussehen. Aber nein, es waren ganz normale Pokémon.

Zusammen mit Pokémon-Primus wurde zu dieser Zeit auch das Nirgendwo in das Spiel eingeführt. Dabei handelt es sich um einen Ort im Spiel, an dem Karten für immer verloren waren und nicht mehr ins Spiel zurückgebracht werden konnten, anders als bei Karten, die auf den Ablagestapel kamen. Das war zwar lästig, aber nicht spielentscheidend. Doch dann kam Nirgendwo-Welt auf den Markt, die es dir erlaubte, während deines Zuges zu erklären, dass du das Spiel gewonnen hast, wenn dein Gegner sechs oder mehr Pokémon im Nirgendwo hatte. Es gab eine Reihe von Möglichkeiten, wie eine Karte im Nirgendwo landen konnte, aber die meisten davon waren freiwillig und betrafen deine eigenen Karten. Gengar-Primus hingegen gab dir viele Möglichkeiten, mehrere Kopien der Pokémon deines Gegners dorthin zu bringen. Du konntest sie mit seiner Attacke Finsterniswurf aus der Hand nehmen oder gegnerische Pokémon mit seiner Attacke Verfluchter Fall ausknocken, die ihre Opfer dank des Poké-Body Katastrophe ins Nirgendwo schickte. Das war ein ziemlich cooler Mechanismus, den wir hoffentlich wieder sehen werden.

Sniebel

Sniebel (Neo Genesis, 25/111) war die erste Pokémon-Karte, die aus Gründen des Gleichgewichts aus dem Wettkampfspiel verbannt wurde. Bevor sie verboten wurde, war es in fast jedem Deck in den Top-Cuts der Turniere zu finden. Wenn man sich die Karte heute ansieht, ist es schwer zu glauben, dass ein Pokémon mit 60 KP, das so aussieht, als würde es im Durchschnitt 60 Schadenspunkte verursachen, ein Format so sehr dominieren konnte. Tatsächlich wurde diese Karte im Laufe der Jahre mehrfach in geringfügigen Variationen neu aufgelegt, ohne dass eine von ihnen in Wettbewerben viel genutzt wurde. Schau dir diese an: Sniebel-EX, Sniebel, und Sniebel. Abgesehen von einigen geringfügigen Änderungen an ihren Werten sind sie alle sehr nah an der ursprünglich verbotenen Karte. Aber sie haben nicht nur nicht dominiert, sie waren es nicht einmal wert, gespielt zu werden. Was macht den Unterschied aus?

Nun, dafür gibt es ein paar Gründe. Das Original hatte kostenlose Rückzugskosten – unterschätze niemals den Wert der Möglichkeit, ohne Kosten wegzulaufen, besonders wenn diese Kosten eine wertvolle Finsternis-Energie sind. Diese Spezial-Energiekarte, die auch im Neo Genesis-Set eingeführt wurde, gab einen Bonus von 10 Schadenspunkten auf Angriffe. Darüber hinaus wurde dieser Bonus mit jeder zusätzlichen Energie erhöht. Das reichte aus, um die häufigsten Angreifer in Decks mit einem Schlag auszuschalten. Da die Spieler es mit vier Regenbogen-Energien (Aquapolis, 144/147) einsetzten, um die Beschränkung von vier Kopien der Spezial-Finsternis-Energie zu umgehen, konnte es in fast jedes Deck mit jedem Energietyp passen. Der andere wichtige Grund dafür, dass die späteren Neuauflagen nicht dominieren konnten, lag an den erhöhten KP der konkurrierenden angreifenden Pokémon. Nur 70 oder 80 Schadenspunkte zu verursachen, reichte einfach nicht mehr aus.





Die Pokémon-Sammelkartenspiel-Community wäre nicht dieselbe ohne diese fünf Mitwirkenden am Spiel, und wir schätzen ihre wertvollen Einblicke. Schau im Laufe des Jahres wieder vorbei, um mehr von ihren Betrachtungen über ihre Lieblingskarten aus der langen Geschichte des Pokémon-Sammelkartenspiels zu sehen.




Über die Autoren

Tord Reklev
Tord Reklev ist ein mitwirkender Autor für Pokemon.com. Er ist ein langjähriger Spieler aus Norwegen, der das Spiel seit seinem sechsten Lebensjahr spielt. Er ist der einzige Spieler der Meisterklasse, der die Internationalmeisterschaften in Nordamerika, Europa und Ozeanien gewonnen hat, und er hat kürzlich die Top 4 der Weltmeisterschaften erreicht. Außerhalb des Spiels ist er Student und spielt gerne Tennis. Du kannst ihn bei den meisten großen Veranstaltungen finden und ihm auf Twitter unter @TordReklev folgen.

Jason Klaczynski
Jason Klaczynski ist dreifacher Weltmeister der Meisterklasse (2006, 2008, 2013) und US-Landesmeister 2015. Jason begann mit dem Pokémon-Sammelkartenspiel während des anfänglichen Pokémon-Wahns 1999 und spielte von da an bis 2017 in Wettbewerben. Seitdem hat sich Jason darauf konzentriert, die frühesten Formate des Spiels, die er regelmäßig mit Freunden spielt, neu zu erforschen und darüber zu schreiben.

Ross Cawthon
Ross Cawthon ist ein langjähriger Spieler, der im Jahr 2000 begann, in Turnieren anzutreten. Er ist der einzige Spieler, der an allen 17 Pokémon-Sammelkartenspiel-Weltmeisterschaften teilgenommen hat. 2005 und 2011 war er Finalist und 2016 Halbfinalist. Er ist dafür bekannt, dass er im Laufe der Jahre viele neue „Schurken“-Decks entwickelt hat. Ross hat einen Doktortitel in Astrophysik und erforscht die Dunkle Energie (nicht zu verwechseln mit Finsternis-Energiekarten).

Michael Pramawat
Michael Pramawat ist siebenfacher Regionaler Meister und Internationaler Meister. Er ist auf höchstem Niveau angetreten und wäre beinahe Weltmeister geworden, wurde aber 2010 Zweiter. Michael ist ein Experte des Pokémon-Sammelkartenspiels und spielt weiterhin mit dem Ziel, der Allerbeste zu sein. Er ist auf Twitter unter @michaelpramawat zu finden.

Michael Martin
Michael Martin, alias "PokePop", hat noch kein einziges Turnier gewonnen. Er leitet und ist Schiedsrichter bei Pokémon-Sammelkartenspiel-Veranstaltungen seit 2000 und wurde bei jeder einzelnen Pokémon-Weltmeisterschaft eingeladen, Schiedsrichter zu sein. Er hilft auch bei der Pflege des Pokémon-Sammelkartenspiel-Kompendiums, in dem alle offiziellen Spielentscheidungen für Organized Play gesammelt werden. Er vermisst es, alle Spieler und andere Professoren persönlich zu sehen, und kann es kaum erwarten, dass es wieder Live-Events gibt.

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